Count Down

Aquileia
Dieser Saisonstart war wieder einer der Arbeitsaufwendigsten. Während der Wintermonate haben wir das komplette Einspritz-System erneuert. Die beiden Pumpen und alle 12 Düsen. Ich hatte wieder einmal die richtige "Eingebung". Es war höchste Zeit für diesen Job. Hohes Lob zolle ich meinem Service-Mann Herrn Wolfgang Ehrenbrandner aus Linz. Nach diesem gewaltigen Eingriff starteten die Maschinen sofort und liefen ohne Nachjustierung problemlos !

Immer  wieder werde ich gefragt, warum bei einem Schiffsmotor Teile kaputt werden, die bei einem Auto "ewig" halten. Ganz einfach. Es sind die langen Stehzeiten der Motoren und die Tatsache dass Seewasser und Meeresluft ein viel aufwendigeres Jahres-Service erfordern. Know-How eines Automechanikers ist hilfreich, genügt aber nicht.


Auf dem Weg zum Trockendock
Am Land gab es dann das übliche Prozedere:
  • Rumpf säubern und mit Antifouling streichen
  • Wellen, Propeller, Trimmflossen abschleifen mit Antifouling streichen.
  • Zinkanoden erneuern
  • Totalwäsche, Wachsen, Polieren und Konservieren des ganzen Schiffes (ca. 75 Quadratmeter)
  • Innenreinigung der Wohnbereiche
  • Innenreinigung des Motorraumes
  • Aufpolieren aller Edelstahlteile
Korrosion durch Salzwasser.
In der Bildmitte sieht man die verbrauchte Opferanode.
Die Anoden müssen jedes Jahr erneuert werden.

Als Draufgabe installiere ich eine neue stärkere Solarzelle, die uns unabhängiger von Marinas machen wird.
Eine GSM-Antenne wird für besseren Internet Empfang sorgen und mit einem WLAN-Verstärker werde ich vom Ankerplatz aus ganz legal die Free-Spots der Hafenrestaurants anzapfen können.

Arbeitsaufwand ca. 80 Stunden.Das Wetter spielt heuer im Mai verrückt. Regen, Kälte und Sturm beeinträchtigen die Arbeit stark.

Als ich dann Ende Juni der Meinung war, dass alles ok. sei habe ich noch ein Leck in der Lenkhydraulik entdeckt. Das bedeutet einen Totalausfall der Lenkung. Der Stress war deswegen gross, weil die Kupferleitung (3/8 Zoll) nicht aufzutreiben war. Ich bekam sie aber doch im Bereich der "Kältetechnik". Na ja es ist halt gedanklich ein grosser Sprung von der Lenkhydraulik zur Kältetechnik.


Die Kupferrohre müssen über 100 Bar Betriebsdruck standhalten



Ein weiteres Hindernis taucht auf: Ich schramme knapp an einer Lungen-Entzündung vorbei. 7 Tage Antibiotika und Schonung - Ich möchte nur vollkommen fit die Reise antreten und  ich gebe meinem Körper Zeit zu Heilung.

Aber jetzt ist alles in Ordnung. Crew und Schiff sind bereit.


Vorschau
Die "RA III" steht in der Box



Captain "Wolfgang"
Vorschau
Co-Captain "Erika"
Vorschau
Security Manager "Meggie"

Bild-Bericht

Statistik

Törn-Dauer: 58 Tage
Gefahrene Seemeilen: 790
Treibstoff Verbrauch: 1800 Liter Diesel
Verbrauch pro Seemeile: 2,3 Liter
Marschfahrt: 9 Knoten
Hafen-/Ankergebühren: 3.300Kuna/446 €

Welche Herausforderungen gab es ?

  • Ankerproblem bei Silba
Wir ankern auf kritischem Ankergrund in 9 Meter Tiefe mit Ankerball. Ich gebe alle Kette, die wir haben (70 Meter) plus Ruckfender. Der Ankergrund ist bei NO-Wind gleichbleibend aber bei NW-Wind leicht fallend.
In der Nacht dreht der Wind planmäßig von NW auf NO. Um 03:00 Uhr weckt mich Erika auf und sagt: Die neben uns haben ein Problem mit dem Ankern. Zu unserem Schrecken merken wir, dass unsere Nachbarn mit ihrem Anker in unsere Kette geraten sind und unseren Anker ausgerissen haben.  Sie haben uns schon durch die halbe Bucht gezerrt. Auch andere Schiffe sind bereits in Gefahr. Wir treiben hilflos zum Ufer. Bis zum Ufer sind es nur mehr 200 Meter. Die Besatzung ist planlos. Zum Glück sprechen  sie Deutsch und sind kooperationsbereit.
Ich habe für solche Fälle eine spezielle Vorgangsweise, die sich schon ofdt bewährt hat. Eine genaue Beschreibung findest Du in meiner Publikation Sicherheit auf See - strategisches Ankern unter Punkt 8.1.
  • Motor lässt sich nicht abstellen
Nach dem Ankervorgang in einer Bucht lässt sich der Motor auf der Steuerbordseite nicht abstellen. Der Magnetschalter, der die Dieselzufuhr zur Einspritzpumpe unterbricht, funktioniert nicht. Zum Glück weiß ich, dass es da einen Hebel gibt, der vom Motorraum aus manuell betätigt werden kann. Aber jedesmal in den Motorraum gehen, wenn ich den Motor abstellen will, ist fad. So bohre ich ein Loch in die Motorraum Abdeckung. Dann führe ich durch dieses Loch einen Seilzug zum Magnetschalter. Somit kann ich "bequem" vom  Salon aus den Motor abstellen. Unser Schicksal hat aber vorgesehen, dass nach einigen Tagen - ohne unser Zutun - der Magnetschalter plötzlich wieder funktionierte. 
  • Schaltseil reisst
Während des Ankervorgangs in der Veruda-Bucht gehorcht die "RA III" plötzlich nicht mehr meinem Manöver. Es bewegt sich kreisförmig nach hinten. Nach einigen Schrecksekunden stelle ich fest: Der Retourgang der Steuerbordmaschine geht nicht mehr in den Leerlauf.
Das Schaltseil beim Steuerstand auf der Fly-Bridge ist gerissen. Zum Glück ist es möglich vom zweiten Steuerstand im Salon aus zu navigieren. Wir haben nur mehr 60 Meilen bis in unseren Heimathafen Aquileia. Das halten wir aus.

Welche neuen Plätze haben wir entdeckt ?




Hier gibt,s die besten Tunfisch-Steaks

  • Pavlesina Bucht/Insel Ugljan




Welche schöne Eindrücke haben wir mitgenommen?



Insel Brac




Blick auf Makarska mit dem Biokovo-Gebirge

Blick auf die Luka Bucht bei Povlja

Insel Hvar

Strand vor Vrboska

Strand vor Vrboska

Strand vor Vrboska

Strand vor Vrboska

Strand vor Vrboska

Tunarika/Istrien

Idylle  am Campingplatz

Idylle am Cam,pingplatz

Idylle am Campingplatz
Crveni Luka/Lastovo


Marina "Porto Rosso"
klein aber fein
Relaxing im Marina-Restaurant


Badestrand neben der Marina


Natur-Schauspiele

Ein Gewitter bahnt sich an

Ein Gewitter bahnt sich an

Gewitterregen bei spiegelglatter See

Gewitterregen bei spiegelglatter See

Meggie verbreitet bei Alt und Jung gute Stimmung










Erika als Co-Captain

Erika hat heuer das kroatische Küstenpatent erworben. Während unserer Reise hat sie dieses Wissen im praktischen Einsatz in Können umgesetzt. 

Sie kann jetzt:

  • Wegepunkte erstellen und diese mit dem Schiff erreichen.
  • die jeweilige  Schiffsposition ermitteln  und auf der Seekarte zeigen
  • Kartenkurs bzw. Kompasskurs errechnen
  • in eine Bucht einfahren und selbständig ankern bzw. den Anker heben und aus der Bucht ausfahren
  • einfache vorwärts und rückwärts Manöver mit dem Schiff durchführen
  • mit dem Beiboot selbständig eine Heckleine am Ufer ausbringen

Tagebuch

Das Logbuch habe ich diesmal nicht vollständig im Internet geführt. Es war mir heuer wichtiger, mich voll und ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Meine Homepage Leser  mögen bitte Verständnis dafür haben.

08.07.

Aquileia (I) - Novigrad (HR)

Abfahrt: Aquileia (I, Friaul) 13:0 0 Uhr
Wetter: Wind NO 3 Beaufort, bewölkt
Distanz: 30 Meilen
Wind: NW, 10 Knoten
Ankunft: Novigrad (Istrien, HR)
Wir erledigen die Zollformalitäten. Die Dame vom Zoll ist sehr charmant. Sie meint, in Natura sehe ich viel besser aus als auf meinem Passfoto. Ich antworte: "Seitdem ich in Pension bin und mich fit halten kann, fühle ich mich wieder jünger". Für die Vignette und für 3 Monate Kurtaxe zahle ich € 230,-.Bei der ErsteBank bekomme ich für unsere Euro einen guten Kurs ( 1€ = 7,45 Kuna)
Wir tanken - der Tankwart muß über eine Glocke gerufen werden. Nach 15 Minuten trifft er ein - ein sehr freundlicher junger Mann entschädigt uins für die Wartezeit.
Wir übernachten an einer Boje vor der Marina. Da es schon 21:00 Uhr ist kommt niemand mehr eine Gebühr einheben.
Mit diesem Küstenabschnitt von Istrien zeigt sich Kroatien gleich zu Beginn von ein er sehr schönen Seite.
Kilometerlange Strände mit Pinienwäldern, wo die Äste bis in,s Wasser ragen.
Freundliche kleine Fischerdörfer mit ihren romantischen alten Plätzen und Gässchen.

09.07.

Novigrad - Porec

Distanz: 6 SM
Wind: NW, 10 Knoten
Wir gehen vor der Marina an eine Boje Porec
Porec verfügt über ein hervorragendes Freizeit-Zentrum. Der Erholungspark liegt direkt am Meer. Die Pinien strecken zeitweise ihre Äste bis ins Wasser uns spenden kühlenden Schatten. Uns fällt auf, dass wesentlich weniger Landurlauber unterwegs sind.

10.07.

Porec - Veruda Bucht

Distanz: 25 SM
Wind: NW 10 Knoten
Wir ankern in der Veruda Bucht
Hier haben wir eine gute Infrastzruktur.
Es gibt hier 2 Campingplätze.
Camping Indie ist sehr komfortabel.
Camping Frasker ist ohne Strom.
Wir benuitzen die Infrastruktur vom Indie Campingplatz mit kostenloser Duschmöglichkeit und Trinkwasserversorgung. Mein WLAN Verstärker bewährt sich. Ich habe vom Ankerplatz aus einen Empfang.                                           

11.07.

Veruda Bucht

Morgens kommt ein fahrender Händler mit seinem Fischerboot und bietet frisches Brot und Obst an. Der Tag vergeht mit Schwimmen, Lesen und Spaziergängen in einem Pinienwäldchen wo wir auch ein schattiges Plätzchen fürs Training finden. Ich habe auch genug Muße zum Einstudieren neuer Techniken, die mir Helmuth gezeigt hat.

12.07.

Veruda Bucht

30 -40 Knoten NO halten uns in der Veruda fest. Macht aber nix. Hier ist es paradiesisch. Eine gelungene Symbiose zwischen Campern und Bootsfahrern. Und das vor den Toren von Pulas.

13.07.

Veruda - Tunarica

Tunarica Hier in diesem Fjord liegen wir wie in Abraham,s Schoss.
Es wird dann für einige Tage keinen Internet Zugang geben.
Wir gehen - wie immer - an der Mole der Ferienhäuser längsseits. Von hier aus gibts einen Spazierweg unter den Pinien entlang des Meeres.
In einem der Ferienhäuser hat sich ein Sänger-Ehepaar aus Deutschland einquartiert. Abends genießen wir deren live Musik von unserer Flybridge aus.

14.07.

Tunarica

Wir verbringen einen unterhaltsamen Abend im Restaurant des Campingplatzes. Die Bedienung ist hervorragend - das Personal mist jung, motiviert und erfreut das Auge. Die Getränke und Speisen  sind preiswert. Z. B.: 1/2 Bier vom Fass 15 KN (1€ = 7,45).

15.07.

Trget

Am Ende des Fjordes gibt,s eine Siedlung mit 2 Restaurants und einem Supermarket. Wir gehen an der Mole längsseits. Die Liegegebühr inkl. Wasser beträgt KN 180. Der Abend ist sehr stimmungsvoll. Das Personal im Restaurant ist sehr bemüht.

16.07. 

Trget - Cres

Wir überqueren den Kvarner bei mäßiger Bora mit ca. 16 Knoten
Wir finden einen Bora-sicheren Ankerplatz in der Bucht zwischen der Marina und dem Ort. Bei einem Stadtbummel abends stellen wir fest , dass auch hier heuer weniger Urlauber unterwegs sind.

17.07. -18.07.

Valun

19.07. -20.07.

Osor


21.07.

Krivica-Bucht


22.07.

Silba

Wir ankern auf kritischem Ankergrund in 9 Meter Tiefe mit Ankerball. Ich gebe alle Kette, die wir haben (70 Meter) plus Ruckfender. Der Ankergrund ist bei NW leicht fallend, bei NO gleichbleibend.
In der Nacht dreht der Wind planmäßig von NW auf NO. Um 03:00 Uhr weckt mich Erika auf und sagt: Die neben uns haben ein Problem mit dem Ankern. Zu unserem Schrecken merken wir, dass unsere Nachbarn mit ihrem Anker in unsere Kette geraten sind und unseren Anker ausgerissen haben.  Sie haben uns schon durch die halbe Bucht gezerrt. Auch andere Schiffe sind bereits in Gefahr. Wir treiben hilflos zum Ufer. Bis zum Ufer sind es nur mehr 200 Meter. Die Besatzung ist planlos. Ich habe für solche Fälle eine spezielle Vorgangsweise, die ich schon oft bei Anderen beobachtet habe:

Das Problem:
Wenn ein Anker ausbricht, dann zieht das Schiff Anker und Kette über den Meeresboden. Wenn in einer Bucht mehrere oder viele Schiffe ankern, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis der ausgebrochene Anker auf eine andere Kette trifft, und diese dann ebenfalls mit sich zieht. Der Skipper bemerken natürlich, dass sein Schiff ausbricht. Er versucht seinen Anker zu heben. und bemerkt zu seinem Schrecken, dass eine fremde Kette an seinem Anker hängt. Viele trifft dies vollkommen unvorbereitet.

Die Lösung:
Ich habe für solche Fälle einen starken Haken an einer Leine vorbereitet. Die Leine mache ich am Bug an der Reling fest. Der Haken wird unter die fremde Kette gebracht und der eigene Anker wird wieder gesenkt. Dadurch kommt der Anker frei. Da auf der fremden Ankerkette enorme Zugkräfte entstehen, wird Haken samt Seil von der Reling gekappt. Dies Alles muss auch bei Dunkelheit und Sturm von der Crew beherrscht werden.

Zum Glück gab es mit der Verständigung kein Problem. Mit vereinten Kräften kommen unsere Nachbarn mit ihrem Anker von unserer Kette frei. Wir sind erleichtert. Den Haken und die Leine habe ich geopfert. Eine Option ist es, statt dem Haken einen kleinen Klappanker zu verwenden.

23.07.

Erlebnissse wie solche in der vergangenen Nacht zehren an unseren Kräften. Wir gehen heute mit unserer RA III an eine Boje. Olib ist gänzlich anders als Silba - ursprünglicher. Olib gefällt uns daher besser.
Zum Abendessen gibt’s frische Fisolen, mehrere Stunden im Wok geköchelt.
Bevor der Hafenmeister uns für die Boje abkassieren kommt, sind wir schon im Dorf.
Wir verbringen den Abend in einem kleinen Beisel im Hafen bei Musik von „Mark Knöpfl – Privateering“. Hier gibt’s die beste Musik, der Wirt hat guten Geschmack.

24.07.

Um 07:00 fahren wir los. Auf das Frühstück in der Hafenbar mit Musik von „Nora Jones“ verzichten wir. Wir wollen auf jeden Fall dem Hafenmeister zuvorkommen um uns die Bojengebühr (KN 200,--) zu sparen.

Wir ankern zum Frühstück in einer herrlichen Sandbucht. Juzna Slatina

Dann geht’s weiter Kurs 155 Grad, 9 Seemeilen in die Ankerbucht
Jazi auf der Insel Molat.
Bei Jazi gibt es einen einfachen Bäcker und eine Strandbar – sonst nichts.

Abends überqueren wir zu Fuß die kleine Insel und spazieren in den Ort Molat. Dort genießen wir den bescheidenen Touristenrummel.

25.07.

Split Radio Split kündigt an "Risk of Nevera along the Coast".  Aufgrund der Wolkengebilde ist anzunehmen dass das Gewitter von NW kommt. Aus diesem Grund wechseln wir in die geschütze Bucht von Brgulje.
Auch hier bemerken wir, dass heuer bedeutend weniger Schiffe unterwegs sind als in den Jahren zuvor.

26.07.

"No warnigs are in force" kündigt Split Radio an. Da brauchen wir den Wetterbericht ewrst garnicht weiter verfolgen. Wir lichten den Anker und nehmen Kurs auf Muline.
Diesen Ort kennen wir noch nicht. Wir ankern in einem ehemaligen Bojenfeld. Die Betonblöcke für die Verankerung liegen noch auf Grund. Wir müssen höllisch aufpassen, dass sich unser Anker bzw. unsere Kette nicht darin verfängt. Ein Hafenmeistzer mit durchschnittlicher Intelligenz würde einen warnenden Hinweis für die Bootsfahrer dort aufstellen. Nicht so in Kroatien.
Trotzdem, dieser einfache ursprüngliche Ort gefällt uns. Besonder die "Hafenkneipe". Zwei charmante Kellnerinnen - eine studiert Biologie - bemühen sich um das wohl der Gäste.

27.07.

Wir leisten uns den Luxus der Marina Preko.